Neulich saßen wir in großer Runde um den Gartentisch und waren ins Gespräch vertieft. Eigentlich nichts Besonderes, aber nach zwei Jahren Corona weiß ich so ein Zusammensein sehr zu schätzen. Ich konnte spüren und angenehm riechen, dass da eine neben mir sitzt, und konnte sie nicht nur hören und sehen.
Gott sei es gedankt, dass das zurzeit wieder geht. Zu Erntedank werde ich Gott dafür danken. In die Gemeinschaft einzutauchen, bedeutet, mit gebotener Rücksicht auch Menschen, die nicht zu meiner Familie gehören, die Hände zu reichen, auch die Nebengeräusche der anderen zu hören und einander zu spüren.
Das alles ist zentral in unseren Gottesdiensten. Reicht nicht auch der Fernsehgottesdienst, wenn er gut ist? Klar ist er ein guter Ersatz. Aber er ist eben nur Ersatz und entfaltet nur dann seine Wirkung, weil er uns daran erinnert, dass wir in Gemeinschaft sind. Körperliche Nähe und Aufeinander-Zugehen stiften erst die Gemeinschaft, die dann auch, wenn nötig, über Distanzen verbindet. Wir Menschen müssen erst wissen, wie andere sich anfühlen und riechen, um dann auch vor Bildschirmen Gemeinschaft zu erleben. Gott sei es gedankt, dass wir Menschen einander nah sein können.
Annegret Kröger